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Besondere Störungsbilder

Verspäteter Sprachentwicklungsbeginn | Late Talker

Kinder, die im Alter von zwei Jahren einen Wortschatz von unter 50 Wörtern haben, bezeichnet man als Late Talker. Häufig benutzen sie nur einzelne Wörter, wenn sie sich äußern (z.B. „Auf!“, „Da!“). Manche dieser Kinder sind auch im Sprachverständnis und in der Lautentwicklung eingeschränkt und haben Defizite in kommunikativen Grundfertigkeiten. Sie nehmen beispielsweise keinen Blickkontakt zum Spielpartner auf und sind nicht in der Lage, „So tun als ob“-Spiele zu spielen. Etwa die Hälfte der Late Talker zeigt mit drei Jahren Sprachentwicklungsstörungen, die sich auf Wortschatz, Sprachverständnis, Grammatik und Aussprache beziehen können – daher ist es sehr wichtig, die logopädische Therapie frühzeitig zu beginnen.

  • Im Rahmen einer spielerisch gestalteten Untersuchung beobachten wir die Fähigkeiten und Schwierigkeiten Ihres Kindes und interpretieren sie. Wir fördern bei kleinen Kindern ab zwei Jahren die Sprachentwicklung über therapeutisches Spielen. Vielfältiges Spielmaterial aus dem Erfahrungsbereich des Kindes steht dafür zur Verfügung wie Puppenherd, Eisenbahn, Kuscheltiere, Puppen, Bauklötze oder Autos. Im Spiel trainieren wir kommunikative Grundfähigkeiten (Blickkontakt, Fragen, um Hilfe bitten) sowie symbolische Grundfähigkeiten (Rollenspiele, „So tun als ob“-Spiele) und schaffen damit die Voraussetzungen für einen verbesserten Spracherwerb. Zudem bilden Körperübungen und eine intensive Elternberatung wichtige Bestandteile der Therapie.

Rhinophonie (Näseln)

Rhinophonie liegt vor, wenn Luft im falschen Moment der Lautbildung durch die Nase entweicht oder eben nicht entweicht, weil das Gaumensegel den Nasen-Rachenraum nicht richtig (offenes Näseln) oder zu sehr (geschlossenes Näseln) verschließt. Beim offenen Näseln klingt die Stimme wirklich näselnd (z.B. bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten oder bei „Schonhaltung“ nach Polypen-Entfernung). Laute wie „g“ und „k“, bei denen der Nasen-Rachenraum vollständig geschlossen sein muss, können schlecht gebildet werden. Beim Schlucken kann es zum Rückfluss von Flüssigkeit oder Nahrung durch die Nase kommen. Beim geschlossenen Näseln verschließt das Gaumensegel dagegen den Nasen-Rachenraum oft auch bei Lauten, die etwas „Beiluft“ aus der Nase brauchen („m“, „n“, „ng“). Daher klingen diese Kinder meist sehr verschnupft. Manchmal kommt es zu offener Mundhaltung mit Atmung durch den Mund.

  • Die Therapie des Näselns setzt bei organisch bedingten Störungen in dem Moment an, wenn die Funktion des Gaumensegels einigermaßen wiederhergestellt und damit ein normaler Klang grundsätzlich möglich ist. Im Rahmen der Behandlung aktivieren wir die Muskulatur von Gaumen, Schlund und Kehlkopf. Wir vermitteln Ihrem Kind, wie es sich seiner Luftwege bewusst wird, schulen es in der richtigen Atemführung beim Sprechen, trainieren die Eigenwahrnehmung der Stimme und geben Hilfestellung beim Lauterwerb.

Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (LKG)

LKG-Spalten sind Fehlbildungen des Gesichts, deren Entstehung noch nicht endgültig geklärt ist. Der Ort der Fehlbildung (Mund- und Nasenraum) und dessen Nähe zu Ohr und Kehlkopf können sich auf die Sprachentwicklung des Kindes nachteilig auswirken. Deshalb sollten Kinder bereits im Alter von wenigen Monaten in enger Abstimmung mit Fachleuten aus anderen Bereichen (Kieferchirurgie, Kieferorthopädie, HNO) logopädisch behandelt werden.

  • Zu Beginn, wenn ein Kind noch sehr klein ist, behandeln wir zum Beispiel evtl. gestörte Trink- und Kaufunktionen, indem wir es mit Berührungs-Reizen im Mund- und Gesichtsbereich in Kontakt bringen, und stehen Ihnen, den Eltern, beratend zur Seite. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn das Kind zu sprechen beginnt (zwischen eineinhalb und zweieinhalb Jahren), arbeiten wir mit spielerischen Übungen am Aufbau der Muskulatur für die korrekte Lautbildung.

Hörstörungen bei Kindern

Bei Kindern mit Sprachstörungen sollte stets eine Hörstörung als mögliche Ursache abgeklärt werden. Denn wenn ein Kind wegen einer vorübergehenden oder bleibenden Schädigung des Ohres schlecht hört (z.B. durch chronische Mittelohrentzündung, erbliche Faktoren oder Rötelinfektion der Mutter in der Schwangerschaft), kommt es beinahe immer zu Störungen der Sprache, des Sprechens und der Stimme. Anzeichen können eine undeutliche Aussprache, ein eingeschränkter Wortschatz, grammatikalische Auffälligkeiten und eine laute, hohe oder leise, dumpfe Stimmgebung sein. Es kann zu nasalem Stimmklang kommen und die Sprachmelodie kann verzerrt oder eintönig sein.

  • Eine Therapie ist unter Umständen schon ab dem 6. Lebensmonat zu empfehlen, sobald der Säugling aufhört zu lallen und zu gurren, und gleichzeitig nicht anfängt, Silben der Muttersprache zu imitieren und zu wiederholen. Denn durch einen frühen Therapiebeginn können die negativen Folgen einer Hörstörung für die Kommunikationsfähigkeit entscheidend vermindert werden. Bei Kindern mit einer Hörstörung behandeln wir zum Beispiel die verzögerte Sprachentwicklung (Aussprache, Satzbau, Wortschatz) und fördern die vorhandene Hörfähigkeit und die Wahrnehmung von Stimmgebung und Sprachmelodie. Großen Wert legen wir dabei auf die Zusammenarbeit mit Ärzten, Audiologen, Audiometristen und Gehörlosen- bzw. Schwerhörigenpädagogen.

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen

Bei auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) ist das Hörorgan selbst intakt, aber die akustischen Informationen werden entweder nicht richtig vom Hörnerv zum Gehirn weitergeleitet oder das Gehirn verarbeitet die Informationen nicht richtig. Betroffen sein kann zum Beispiel das Richtungshören (Lokalisation), das Unterscheiden von Lauten (Diskrimination), das Herausfiltern (Selektion) und das beidohrige Hören (dichotisches Hören). Kindern mit einer Selektionsstörung kann es schwerfallen, in der Schule bei Hintergrundgeräuschen der Klassenkameraden Laute aus Wörtern herauszuhören, weil sie wichtige Informationen nicht aus unwichtigen herausfiltern können. Deshalb verstehen sie unter Umständen nicht, was der Lehrer erklärt.

  • Wir üben mit dem Kind, gezielt die beeinträchtige Teilfunktion zu aktivieren, z.B. das Richtungshören, das Unterscheiden oder auch das Herausfiltern von Geräuschen, und setzen dabei unterstützend auch sprachtherapeutische Computerprogramme ein. Außerdem beraten wir Eltern, Erzieher oder Lehrer mit dem Ziel, die Hörumgebung für das Kind im Alltag zu verbessern und die Raumakustik zu optimieren. Es kann zum Beispiel hilfreich sein, das Kind weiter vorne im Klassenraum zu platzieren, wo es besser hören und verstehen kann.

Sprachauffälligkeiten bei Mehrsprachigkeit

Mehrsprachige Kinder mit einer Sprachentwicklungsstörung benötigen in jedem Fall logopädische Therapie. Allgemeine Sprachförderung im Kindergarten ist sinnvoll und wünschenswert, kann die Logopädie jedoch im Falle einer wirklichen Sprachstörung nicht ersetzen. Es ist wichtig, Sprachauffälligkeiten bei allen Kindern, sowohl einsprachige als auch mehrsprachige, möglichst frühzeitig festzustellen und zu behandeln. In der logopädischen Diagnostik untersuchen wir, ob sich die sprachlichen Probleme nur in der Zweitsprache (zum Beispiel Türkisch als Muttersprache, Deutsch als Zweitsprache des Umfeldes) zeigen oder ob sie in allen Sprachen auftreten. Sprachentwicklungsstörungen zeigen sich normalerweise sowohl in der Erst- als auch in der Zweitsprache.

  • Wir diagnostizieren, ob Abweichungen von der Normalentwicklung zu erkennen sind, und machen Behandlungsvorschläge bzw. führen die Behandlung durch. Die logopädische Therapie mit dem Kind verläuft immer in spielerischer Form, je nach Ausprägung der Störung ein- bis mehrmals wöchentlich. Bei sehr kleinen Kindern (ca. 2-3 Jahre) beraten wir vorrangig die Eltern, besprechen sprach- und sprechfördernde Verhaltensweisen und üben sie gemeinsam ein.

Ihr Logopädie-Team in Köln-Riehl

Kompetent und herzlich steht unser Therapeutinnen-Team unseren großen und kleinen Patienten mit großem Engagement zur Seite.

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